Kanton will nicht – denkt verhalten und pessimistisch

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Der VCS St. Gallen/Appenzell sieht den Kanton und die Stadt in der Pflicht, sich für die S-Bahn ernsthafter und sofort zu engagieren!

Vor knapp einem Jahr sagte das St. Galler Stimmvolk mit fast 60% Nein zur Mobilitätsinitiative. Das Mandat für Verbesserungen im Bereich Fuss- und Veloverkehr und dem Angebot des öffentlichen Verkehrs war damit erteilt.

Die durch ein externes Beratungsbüro erarbeiteten Fahrplanstudien zur S-Bahn sind scheinbar abgeschlossen. Der genaue Inhalt ist noch nicht öffentlich. Die Medienmitteilung des Volkswirtschaftsdepartementes weist leider auf hohe Kosten hin und lässt den Willen für zeitnahe ernsthafte Verbesserungen vermissen. Es ist inakzeptabel, dass Verbesserungen erst in 10 Jahren in Aussicht gestellt werden

Die Stadt St. Gallen ist bemüht Wohn- und Gewerbestadt zu sein und will die wichtigen Subzentren im Westen und Osten besser mit der S-Bahn erschliessen. Insbesondere der Westen hat da Nachholbedarf, da der strassengebundene Busverkehr durch die langgezogene Stadt weite Wege bis zum Hauptbahnhof hat.

Verbesserungen nicht in 10 bis 30 Jahren, sondern jetzt!

Das Dritte Gleis sei zu teuer, mit einem Shuttleangebot zwischen St.Gallen und Gossau wäre aber ein attraktiver Viertelstundentaxt auch mit 2 Gleisen möglich, so die Studie. Na also, geht doch. Zur Umsetzung wäre eine Wendeanlage in Gossau Sommerau nötig und Kanton, Stadt und Agglo müssten bereit sein 20 bis 30 Mio. zu investieren. Der VCS erwartet, dass diese Option ernsthaft und zeitnah weiterverfolgt wird. Auch die oft überfüllten Züge zwischen St.Gallen und Gossau verlangen nach Massnahmen und nicht nach einer 10-Jahres-Pause. Der Kanton zweifelt an der Wirtschaftlichkeit eines solchen Shuttleangebotes zwischen den Stadtbahnhöfen und Gossau. Dies ist eine eindimensionale, pessimistische Sichtweise. Entwicklungsgebiete und grosse, verdichtete Wohnquartiere brauchen gute ÖV-Verbindungen, um mit anderen Städten mithalten zu können. Die Investitionen in diese Infrastruktur können und müssen wir uns leisten. Bessere S-Bahn Verbindungen helfen auch dem Klima, da vermehrt aufs Auto verzichtet werden kann und wird. Die Fahrgastzahlen werden mit einem besseren ÖV-Angebot schnell zunehmen.

Der VCS ist überrascht, dass der Kanton alleine über die Studie informiert und diese für abgeschlossen erklärt. Die mitbeteiligten Auftraggeber Stadt und Regio haben da bestimmt eine andere Haltung. Der VCS erwartet eine rasche und engagierte Weiterbearbeitung der Thematik um in wenigen Jahren zeitgemässe S-Bahn-Lösungen für unsere prosperierende Hauptstadt und Region zu realisieren.

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